Vorwort
ODEM.org setzt sich für den Erhalt der Informations- und Meinungfreiheit im zur Zeit noch mächtigsten Medium der freien Rede, dem Internet, ein. ODEM.org wendet sich gegen informationelle Bevormundung durch kurzsichtige und undurchdachte Gesetze, gegen Softwaremonopole und dagegen, dass die Informations- und Publikationsfreiheit im Netz den wirtschaftlichen Interessen Einzelner untergeordnet wird. Unter anderem organisierte ODEM.org im Mai 2000 die erste Online-Demonstration in Deutschland (über ein Jahr vor der Lufthansa-Demo, die gelegentlich als erste Online-Demo Deutschlands genannt wird) , führte ein umfangreiches Internet-Filter-Experiment durch, deckte die weit gehenden Internet-Filter-Pläne in NRW auf, beteiligte sich federführend an der Erstellung einer umfangreichen, frei verfügbaren Materialsammlung zum Thema Internet-Filter/Sperrungen und beteiligte sich an der Organisation der ersten »Real Life«-Demonstration zu deutscher Netzpolitik in Düsseldorf. ODEM.org engagiert sich im Zivilgesellschaftlichen WSIS-Koordinierungskreis im Rahmen der UNO-Weltkonferenz zur Informationsgesellschaft. Ziel ist es, durch Aufklärung Politik und Gesellschaft für die in Gefahr geratenen, einzigartigen Werte des Internets zu sensibilisieren und insbesondere einen breiten Konsens zugunsten der Informations- und Publikationsfreiheit herbeizuführen.
»Die Internet-Entwicklung gibt ihm [dem Internet-Nutzer] unweigerlich die Kontrolle darüber, welche Informationen und Inhalte ihn wann und wie erreichen. Das neue Medium ist nicht mehr auf Vermittler wie Verlage, Sender, Zeitungen oder die Musikindustrie angewiesen. Im Internet wird eine 'Massenkommunikation' von Individuum zu Individuum möglich. Auf diese Entwicklung hin zur Nutzerkontrolle sind wir bisher nicht vorbereitet.
Wir müssen neue Regulierungsmechanismen entwickeln.«
Dr. Marcel Machill, Jens Waltermann: Verantwortung im Internet, Selbstregulierung und Jugendschutz, Seite 9f.; Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2000
Viele Medienkonzerne und deren Eigentümer, als Vorreiter sei hier insbesondere die soeben zitierte Bertelsmann Stiftung genannt, sehen das Internet als Gefahr vor allem für ihre eigenen Geschäftskonzepte. Der Mythos, Informationsvermittler und damit Journalisten und Verlage würden durch das Internet überflüssig, sorgt für Angst, die sich oft in der Bekämpfung des Mediums mit immer neuen Horrorgeschichten auslebt.
Für eine unabhängige Beschreibung der ODEM-Projekte siehe auch:
Dr. Thomas Dreher, Lektionen in NetArt 12: »Link, Filter und Informationsfreiheit: ODEM«; IASLOnline (Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur), Universität München
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